
Tesla limitiert Klagerechte seiner Aktionäre
Der von Elon Musk geleitete Elektroauto-Hersteller Tesla hat seine rechtlichen Rahmenbedingungen für Kleinaktionärinnen und -aktionäre angepasst. Laut aktuellen Unterlagen, die der US-Börsenaufsicht SEC vorgelegt wurden, dürfen diese Aktionäre künftig nicht mehr im Namen des Unternehmens gegen das Management wegen Pflichtverletzungen klagen. Diese Entscheidung stellt eine signifikante Einschränkung der rechtlichen Möglichkeiten für kleinere Anteilseigner dar.
Neue Anforderungen für Klagen
Um eine Klage gegen das Management einreichen zu können, müssen Aktionäre nun mindestens drei Prozent der Unternehmensanteile halten. Bei den derzeitigen Marktbedingungen entspricht dies etwa 97 Millionen Aktien, die einen Wert von rund 34 Milliarden Dollar (30,37 Milliarden Euro) repräsentieren. Diese Änderung könnte für viele Kleinaktionäre, die nur geringfügige Anteile an Tesla besitzen, eine erhebliche Hürde darstellen, um ihre Interessen rechtlich durchzusetzen.
Die Reform dieser Regelung könnte auch Auswirkungen auf die Unternehmensführung und die Verantwortlichkeit des Managements haben. Kritiker befürchten, dass die neuen Anforderungen es dem Management erleichtern, Entscheidungen zu treffen, ohne befürchten zu müssen, dass Kleinaktionäre rechtliche Schritte einleiten. Der Schritt könnte als Versuch gewertet werden, die Kontrolle über die rechtlichen Auseinandersetzungen innerhalb des Unternehmens zu straffen.
Hintergrund des Streits um Musk’s Gehalt
Der Hintergrund dieser neuen Regelung ist ein langanhaltender Streit um ein Gehaltspaket von 56 Milliarden Dollar für Elon Musk. Diese Auseinandersetzung wurde durch die Klage eines Aktionärs ausgelöst, der lediglich neun Tesla-Aktien hielt. Ein Gericht in Delaware hatte das umstrittene Vergütungspaket im vergangenen Jahr für ungültig erklärt. Musk hat gegen dieses Urteil Berufung eingelegt, was den Konflikt weiter anheizt.
Die Entscheidung des Gerichts und die darauf folgenden rechtlichen Schritte haben bei vielen Investoren Fragen aufgeworfen, insbesondere hinsichtlich der Transparenz und Verantwortung des Managements gegenüber den Aktionären. Mit der neuen Regelung könnte Tesla versuchen, solche Konflikte in Zukunft einzudämmen und die Einflussmöglichkeiten von Kleinaktionären zu begrenzen. Dies könnte potenziell weitreichende Auswirkungen auf die Unternehmenspolitik und -strategie haben, insbesondere in einem sich schnell verändernden Marktumfeld für Elektrofahrzeuge.
Quelle: https://orf.at/stories/3393888/

